Die Verunsicherung bei Heizungsbesitzern ist groß. Medienberichte erwecken den Eindruck, dass kostspielige Wärmepumpen bald zur Pflicht werden. Öl- und Gasheizungen stehen auf dem Index. Und sie werden nicht wie Mobiltelefone alle zwei Jahre ausgetauscht, sondern haben eine Laufzeit von 20 oder 30 Jahren. Solide Technik. Deshalb sollen auch bei den eventuell kommenden Austauschpflichten lange Übergangsfristen bis 2045 gelten. Das geplante Konzept ist kein Verbot für bestehende Öl- und Gasanlagen, die auch weiterhin betrieben werden dürfen, sondern ein Plan, um die Modernisierung zu intensivieren. Dafür bieten die bestehenden Anlagen ausreichend Potenzial.
Im privaten Keller ist Gas als monovalente Lösung bei einer Neuinstallation dann nicht mehr statthaft. Parallel werden die Gaskraftwerke ausgebaut, um Elektrizität für den steigenden Strombedarf der Wärmepumpen zu decken. Später sollen diese Kraftwerke dann mit Wasserstoff betrieben werden, um ökologisch akzeptabel zu sein. Mit dieser Energie werden dann aber auch Gaskessel ebenso umweltgerecht betrieben werden können.
Die Zukunft von Energie und Systemen ist ein Thema, das die aktuelle Verunsicherung relativiert. Bei den Systemen haben die Besitzer von Ölheizungen heute schon attraktive Möglichkeiten, erneuerbare Energie in die Anlage zu integrieren.
Mit dem Einbau von Solarthermie oder Photovoltaik lässt sich die CO2-Bilanz der Heizung deutlich reduzieren. Die gut funktionierende Ölheizung lässt sich auch mit einer kleineren und preiswerteren Wärmepumpe zu einem Hybrid-System kombinieren. 65 Prozent des Verbrauchs, so das Ziel der Politik, sollen durch erneuerbarer Energien künftig abgedeckt werden. Mit Energieberatern und kompetenten Heizungstechnikern lassen sich dafür die passenden Systeme konfigurieren. Umweltgerechte Erweiterungen bestehender Anlagen sollten zeitnah in Erwägung gezogen werden, um staatliche Förderungen nutzen zu können und durch die Senkung des Energieverbrauchs deutlich die Betriebskosten zu senken.
Auch die Energie Heizöl selbst hat Potenzial für eine klimaneutrale Zukunft. Bereits heute wird Heizöl angeboten, das CO2-kompensiert ist und dessen Kompensation auf weltweit anerkannten Zertifizierungssystemen basiert. Die Website der Gütegemeinschaft Energiehandel unter www.guetegemeinschaft-energiehandel.de bietet detaillierte Informationen dazu.
Während die Politik den notwendigen Ausbau der Gaskraftwerke mit dem Hinweis verbindet, diese später mit Wasserstoff betreiben zu wollen, wird parallel in Forschung und Entwicklung daran gearbeitet, fossiles Heizöl durch so genannte E-Fuels zu ersetzen. Das ist eine synthetisch hergestellte Energie, die aus Wasser und Kohlenstoffdioxyd produziert wird. Diese künstlichen Kohlenwasserstoffe sind klimaneutral und können das konventionelle Heizöl ersetzen. Für die Besitzer von Ölheizungen gibt es keinen Grund nervös zu werden. Es ist ausreichend Zeit, sich mit klimagerechten Systemerweiterungen zu beschäftigen, jetzt schon CO2-neutral zu tanken und auf zukünftig klimaneutrale Energie zu setzen, mit der dann der Öltank zum Ökotank wird.