Heizkosten sofort senken: Thermostat- & Warmwasser-Quickwins für Öl- und Pelletheizungen

Sofort wirksame Einstellungen für sparsame Wärme mit Heizöl und Pellets – ganz ohne Komfortverlust

Mit den aktuellen Brennstoffpreisen wird sparsames Heizen wichtiger denn je. Die gute Nachricht: Diese sofort umsetzbaren Tipps funktionieren bei allen Heizsystemen – ohne Komfortverlust und ohne große Investitionen. Bereits kleine Anpassungen können Ihre Heizkosten spürbar senken.

THEMEN

1. Thermostat clever einstellen - die richtige Temperatur für jeden Raum

Die wichtigste Faustregel: Jedes Grad weniger spart 6% Heizkosten (Quelle: Verbraucherzentrale). Bei 2.500 € Jahresheizkosten bedeuten 3 °C weniger rund 450 € Ersparnis pro Jahr.

Optimale Raumtemperaturen:

  • Wohnzimmer: 20-21°C (Thermostat Stufe 3)
  • Schlafzimmer: 16-18°C (Stufe 2-2,5)
  • Küche: 18-19°C (Stufe 2,5)
  • Bad: 22°C nur bei Nutzung, sonst 16°C
  • Wenig genutzte Räume: 16°C (nie darunter wegen Schimmelgefahr)

 

Praktischer Tipp: Nutzen Sie programmierbare Thermostate, um Heizphasen automatisch an Ihren Tagesablauf anzupassen. So sparen Sie, ohne an Wärme zu verlieren.
Achten Sie darauf: Heizkörper nie mit Möbeln oder Vorhängen verdecken – das blockiert die Wärmeabgabe.

2. Dauerlüften vermeiden – richtig lüften spart bares Geld

Das Problem: Ein gekipptes Fenster über Stunden verschwendet kontinuierlich Energie. Die Heizung arbeitet permanent gegen die kalte Luft an. Dauerhaft gekippte Fenster führen nicht nur zu höheren Heizkosten, sondern auch zu Schimmelrisiko durch unkontrollierte Luftfeuchtigkeit.

Die Lösung: Stoßlüften – 3-4x täglich für 5-10 Minuten bei weit geöffneten Fenstern, idealerweise mit Durchzug. Bei starkem Wind reichen oft 3–5 Minuten.

Quick-Tipp: Beim Lüften Thermostat auf Sternchen (*) oder auf 0 stellen, damit der Regler nicht unnötig aufheizt.

3. Warmwasserkosten reduzieren – ohne Verzicht beim Duschen

Rund 14 % der Heizenergie im Haushalt entfallen auf die Warmwasserbereitung (Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. – Team Energieberatung). Je nach System (z. B. zentrale Warmwasserbereitung über Heizkessel) kann dieser Anteil bei ineffizienter Nutzung sogar höher liegen.

 Hier gibt es Einsparpotenzial:

  • Duschdauer auf 5–7 Minuten begrenzen
  • Sparduschkopf oder Durchflussbegrenzer verwenden
  • Wassertemperatur am Speicher prüfen – 60 °C am Speicher
  • Zeitgesteuerte Warmwasserzirkulation reduziert Energiekosten und stellt sicher, dass Warmwasser zur üblichen Nutzungszeit schnell verfügbar ist
 
Bei zentralen Warmwasserspeichern gilt: Aus hygienischen Gründen 60 °C am Speicher nicht dauerhaft unterschreiten; Zirkulationszeiten und Armaturen (Sparbrause) sind die bessere Stellschraube.

4. Heizkörper richtig entlüften – Bis zu 15% Heizkosten sparen

Nicht entlüftete Heizungsanlagen arbeiten ineffizient und benötigen mehr Energie, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Nach Angaben des TÜV Thüringen und Finanztip können durch richtiges Entlüften bis zu 15% Energie eingespart werden. Doch hier machen die meisten einen entscheidenden Fehler – sie vergessen die Umwälzpumpe abzuschalten.

So entlüften Sie richtig:

  1. Umwälzpumpe abschalten
  2. 60 Minuten warten
  3. Entlüftungsventil öffnen, bis Wasser kommt
  4. Pumpe wieder einschalten

 

Zu beachten: Wasserdruck am Heizkessel vorher und nachher prüfen und ggf. nachfüllen (Installationsvorgabe beachten). Beginnen Sie mit dem nächstgelegenen Heizkörper am Wärmeerzeuger und arbeiten Sie sich weiter.

5. Heizverhalten prüfen – einfache Routinen für weniger Verbrauch

Auch weitere häufige Fehler wie zu spätes Heizen oder dauerhaft geöffnete Innentüren erhöhen den Energiebedarf unnötig.

Unsere Empfehlungen:

  • Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen geschlossen halten
  • Räume nicht vollständig auskühlen lassen – ständiges Aufheizen kostet mehr Energie
  • Nachts Heizleistung reduzieren, aber nicht ganz abdrehen (ca. 16 °C)

6. Wartung & Kontrolle – kleine Checks, große Wirkung

Heizungen arbeiten nur effizient, wenn sie regelmäßig geprüft und gewartet werden. Dazu gehört:

  • jährliche Heizungswartung durch Fachbetrieb
  • Entlüften der Heizkörper (siehe Punkt 4)
  • Prüfen von Außentemperaturfühlern und Regelungen
  • Bei Ölheizungen: Brennereinstellung prüfen
  • Bei Pelletheizungen: Brennkammer und Aschebox reinigen

Besonderheit bei Brennstoffen: Auch die Qualität des Brennstoffs beeinflusst die Effizienz. Achten Sie auf zertifizierte Händler. Das RAL-Gütezeichen Energiehandel steht für geprüfte Produktgüte, eichkonforme Mengenabgabe, qualifiziertes Personal und regelmäßige unangekündigte Fremdüberwachungen.

Fazit: Mit kleinen Änderungen sofort Heizkosten senken

Wer bewusst heizt, lüftet und sein Warmwasser gezielt nutzt, kann seine Heizkosten deutlich senken – ganz ohne Verzicht auf Komfort. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen, vermeiden Sie klassische Fehler – und starten Sie sparsam in die Heizsaison.